Schwangerschaft und Honig. Bei vielen Schwangeren taucht die Frage nach der Unverträglichkeit von Honig auf. „Ist Honig gefährlich für mein Baby?“, heißt es dann. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Honig essen verboten sei. Was ist dran und was ist Unsinn? Dieser Frage geht dieser Artikel nach.
Es ist bekannt, dass Kleinkinder unter einem Jahr keinen Honig essen dürfen. Das liegt an der Unverträglichkeit der Botulismuserreger. Bei einem erwachsenen Menschen werden diese sofort im Darm abgetötet. Ein Baby hat noch keine voll ausgebildete Darmflora. Daher kann der Verzehr von Honig gefährlich sein.
Honig erlaubt oder nicht?
Das kommt darauf an wie alt Sie sind. Kleinkinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig essen. Hier ist es sogar verboten.
In der Schwangerschaft hingegen darf man Honig verzehren. Die Erreger werden sofort im Darm abgetötet. Nichts wird über den Blutkreislauf zum Baby transportiert. Ja, man darf!
Honig – das Naturprodukt
Honig ist lecker, aber leider birgt er für Kleinkinder auch Risiken. Honig kann das Bakterium Clostridium botulinum enthalten. Dies ist selten in Honig enthalten. Aber wenn es enthalten ist, kann es zu Säuglingsbotulismus führen.
Die Bakterien lagern sich im Darm des Babys an. Dort produzieren sie tosische Substanzen. Diese führen zu Lähmungen. Im schlimmsten Fall kann das Kind daran sterben. Deshalb ist Honig für Kleinkinder unter einem Jahr verboten. Niemand kann mit Sicherheit vorher sagen, welcher Honig sauber ist oder nicht.
Die Bakterien sind für Erwachsene komplett ungefährlich. Wenn sie existieren werden sie im Darm sofort abgetötet. Daher geben Schwangere beim Verzehr vom Honig keine Bakterien an ihre Babys weiter.
Listerien
Listerien können im Honig enthalten sein. Der hohe Zuckergehalt im Honig verhindert die Vermehrung des Bakteriums. Sie werden in der Schwangerschaft also nicht gefährlich. Honig wartet zudem mit antimikrobiellen Substanzen auf. Diese können Keime und Erreger töten. Besonders bekannt ist hierfür der Manuka Honig. Er wird in verschiedenen Stärken verkauft. Dieser ist an der antimikrobiellen Wirkung angelehnt. Die positive Wirkung von Manuka Honig ist in mehreren Studien bestätigt worden. Der Milch mit Honig steht also nichts im Weg.
Listeriose und Toxoplasmose
Das Auftreten von Listeriose liegt an den Listerien-Bakterien. Diese Erkrankung tritt in der Schwangerschaft häufig auf. Es hat aber gar nichts mit dem Verzehr von Honig zu tun.
Tierische Lebensmittel führen besonders häufig zu einer Listeriose. Diese Lebensmittel können betroffen sein:
- Fleischerzeugnisse wie Wurst und Fleisch
- geräucherter Fisch und roher Fisch
- Milcherzeugnisse wie Käse
- Pflanzliche Lebensmittel wie Salat
Die Ausbreitung von Listerien liegt an der offenen Lagerung von Lebensmitteln. So kommt es gerade bei vorgeschnittenen Salaten zu einer Vermehrung von Erregern. Dies kann für Schwangere gefährlich sein. Lebensmittel sollten zeitnah zubereitet werden. Frisch kochen zahlt sich für die Gesundheit aus.
Toxoplasmose ist für Schwangere kein Thema wenn es um den Verzehr von Honig geht. Toxoplasmose ist in Honig überhaupt nicht enthalten.
Bei Schwangerschaftsdiabetes sollten Betroffene auf ihren Zuckerverzehr achten. Dies sollte mit einem Arzt abgeklärt werden.
Das sagen Imker:
Honig ist ein gutes Süßungsmittel. Es wirkt antibakteriell und birgt für Schwangere kein Risiko. Besonders kaltgeschleuderter Honig wird von Imkern empfohlen. Dieser wurde nicht erhitzt. So enthält der Honig noch alle antibakteriellen Wirkungen. Imker empfehlen Fenchelhonig und Manuka Honig. Besonders Fenchelhonig in der Schwangerschaft ist empfehlenswert. Er ist lokal und enthält viele antimikrobielle Substanzen.
Gelee Royal, Propolis und Pollen sind kein Honig. Sie können mit Keimen und Sporen belastet sein. Ihr Verzehr ist für Erwachsene und Schwangere aber unbedenklich.
Fazit
Honig kann in der Schwangerschaft genossen werden. Dies sollte in Maßen geschehen. Beim Stillen sollte Honig aber besser weggelassen werden, auch ist Honig für Babys gefährlich. Schließlich handelt es sich um ein alternatives Süßungsmittel. Trotzdem enthält Honig viele Kalorien. In Maßen genossen, ist er eine sinnvolle Ergänzung zu einer gesunden Ernährung während der Schwangerschaft. Dem Honig im Tee steht also nichts im Weg!