Dürfen Babys Honig essen?

Honig ist auch als „goldener Saft“ bekannt. Er schmeckt nicht nur süß und lecker, er wird auch zu medizinischen Zwecken angewandt. So zeigt er beispielsweise bei Entzündungen, Fieber und zur Wundbehandlung durch seine antibakterielle Wirkung vielerlei Anwendung.

Ist Honig für mein Baby ungefährlich?

Honig ist ein naturbelassenes Produkt. Mit einem mechanischem Vorgang wird er direkt aus der Wabe geschleudert und in die Gläser abgefüllt. Es findet kein Prozess der Haltbarmachung, Pasteurisierung oder die Zugabe sonstiger Zusatzstoffe statt.

Im Honig können Spuren eines Bakteriums namens „Clostridium Botulinum“ enthalten sein. Dieses Bakterium ist sehr zäh, lichtunempfindlich, hitzebeständig und kann jahrzehntelang überleben.

Vom „Bundesinstitut für Risikobewertung“ wird empfohlen keinen Honig dem Baby während des ersten Lebensjahres zu verabreichen. Besonders gefährdet sind vor allem Säuglinge bis zu sechs Monaten. Der Darm ist noch nicht richtig ausgereift und sehr leicht angreifbar für schlechte Bakterien. Würde der Darm vom Baby auch nur mit Sporen des Bakteriums „Clostridium botulinum“ in Berührung kommen, so würde sich dieses rasant im Darm vermehren. Dieses Bakterienwachstum führt wiederum zur Produktion von Botulinumgift, welches über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf vom Baby übergeht. Man spricht auch von einer Lebensmittelvergiftung (Botulismus).

Befindet sich dieses Gift einmal im Blutkreislauf nimmt es auch schon seinen Lauf. Die ersten Symptome können bereits 8-36 Stunden nach dem Verzehr von Honig auftreten. Es kommt beim Baby zum Darmstillstand mit einhergehender Verstopfung, Schlucklähmungen die sich durch Appetitlosigkeit und weniger Durst äußern, Lähmungen der Mimik, Lähmungen in Armen und Beinen und Lähmung der Nackenmuskulatur welche sich charakteristisch durch eine Halteschwäche des Kopfes vom Baby zeigt. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Lähmung der Atemmuskulatur die bis hin zum Tod führt.

Die ersten Symptome können sich allerdings auch erst bis zu 30 Tagen nach Verzehr zeigen. Da es schwer ist die Symptome rechtzeitig und richtig einzuschätzen, birgt dies eine große Gefahr für das Baby.

Honig ist für Babys gefährlich
Honig ist für Babys gefährlich

Was ist im Umgang mit Honig zu beachten?

Da schon die Sporen des Bakteriums gefährlich sind, die etwa in 5% aller Bienenhonig Gläser vorkommen ist es wichtig zu wissen, dass auf Bienenhonig in den ersten 12 Lebensmonaten vollständig verzichtet werden soll. Da nachweislich auch in Ahornsirup dieses für das Baby gefährliche Bakterium gefunden wurde, sollte man diesen auch meiden.

Es gibt auch industriell verarbeiteten Honig, der in Breipulver und Säften vorkommt. Er ist allerdings unbedenklich. Wenn Honig erhitzt wird, wird das Bakterium „Clostridium Botulinum“ komplett abgetötet.

Das für das Baby so gefährliche Bakterium kommt auch in Früchten und Gemüse vor. Der Verzehr ist allerdings unbedenklich, da es sich in Verbindung mit Sauerstoff nicht vermehren kann und so auch keine Gifte gebildet werden.

Was tun, wenn das Baby aus Versehen Honig zu sich genommen hat?

Dinge wie das Bestreichen der Brustwarze oder des Schnullers, um das Baby zum Saugen anzuregen sollten gemieden werden.

Breie und Teegetränke sollten nur mit Alternativmethoden wie Säften oder zerdrücktem Obst gesüßt werden, da Honig nicht nur wegen des Bakteriums schädlich wirkt, sondern auch die Zähne dauerhaften Schaden nehmen können.

Sollte es dennoch zum Verzehr gekommen sein, sollte das Baby in den nächsten Stunden und Tagen beobachtet werden. Sobald erste Anzeichen bemerkt werden muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden und das Kind muss intensivmedizinisch betreut werden.

Bleibende Schäden sind sehr wahrscheinlich.

Fazit

Es sollte kein Honig bei Babys unter einem Jahr gegeben werden, da Honig bei Babys eine große Gefahr birgt. Er sollte generell nicht beim Stillen vom Baby angewandt werden. Auch beim süßen von Tee oder Brei ist der Honig verboten.

Honig für Kleinkinder ab einem Jahr ist jedoch in der Ernährung erlaubt, da die Darmflora etwas ausgereifter ist.