Besonders Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, stellen sich schnell die Frage, was sie jetzt tun dürfen und was nicht. Diese Frage ist allerdings ganz normal. Schwanger sein bedeutet allerdings nicht gleichzeitig auch krank sein, denn viele Dinge können im Alltag so weitergehen, wie vorher auch. Die folgenden zehn Dinge sollten allerdings lieber vermieden werden.
Achtung bei Medikamenten
In punkto Medikamente sollten sich Schwangere möglichst zurückhalten, bzw. ist hier Vorsicht geboten. Während der letzten drei Monate der Schwangerschaft gilt es zum Beispiel Aspirin total zu vermeiden. Solche und ähnliche Medikamente dürfen nur nach Rücksprache mit dem Arzt genommen werden. Der Umgang mit Medikamenten ist in der Schwangerschaft ganz besonders zu berücksichtigen. Eine werdende Mutter sollte daher keine Experimente machen, ohne den Arzt zu fragen. Auf keinen Fall sollten mehrere unterschiedliche Medikamente gleichzeitig eingenommen werden. Wenn es gar nicht anders geht, gilt es, die niedrigste mögliche Dosis zu wählen. Auch für den Fall, dass es sich um pflanzliche Arzneimittel handelt ist Vorsicht geboten. Ganz besonders betroffen sind in diesem Fall die so genannten Abführmittel. Solche sind nämlich sehr wohl bedenklich während der Schwangerschaft. Der Arzt stellt in der Schwangerschaft immer eine Abwägung zwischen Risiko und Nutzen gegenüber, bevor er Medikamente an eine Schwangere verordnet.
Nicht für zwei essen
Laut einem alten Sprichwort haben viele schwangere Frauen Appetit auf saure Gurken und ähnliche verrückte Dinge. Auch dann, wenn der Appetit darauf ungezügelt erscheint, sollte nicht für zwei gegessen werden. Nie gekannte Heißhungerattacken, die plötzlich bei vielen Frauen in der Schwangerschaft auftreten sollten trotzdem nicht bedeuten, dass plötzlich für zwei gegessen wird. Ratsam ist es allerdings, für das Baby quasi besondere Dinge zu essen. In diesem Fall darf sich die werdende Mutter an Ernährungsexperten und ihren Rat wenden. Eine übermäßige Aufnahme an Kalorien sollte vermieden werden, denn dies ist während der Schwangerschaft nicht ratsam. Erhöht sich das Gewicht der Frau nämlich zu stark, kann dies zu Diabetes in der Schwangerschaft führen oder es entwickelt sich sogar eine Gestose. Schwangere Frauen benötigen mehr Mineralstoffe, Vitamine und Eiweiß, als im normalen Alltag des Stoffwechsels. Diese Stoffe sind für das Wachstum des Kindes essenziell. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist daher das Ziel. Die Lebensmittel sollten möglichst frisch sein, Süßigkeiten und fette Ernährung gilt es zu vermeiden. Vermeiden Sie auch verschiedenen Käsesorten wie zb. Rohmilchkäse. Mehr Infos zu Käse in der Schwangerschaft.
Kein Sonnenstudio
Auch dann, wenn hübsche Bräune in unseren Breitengraden als Schönheitsideal gilt, sollten sich Schwangere nicht ins Sonnenstudio begeben. Auch das Baden in der Sonne in freier Natur ist nur in Maßen ratsam. Immerhin ist der Hormonhaushalt der Frau verändert. Infolgedessen ist auch die Pigmentierung der Haut anders, als normalerweise. Es kann daher zu bleibenden Pigmentflecken kommen. Es gibt zahlreiche Studien im Hinblick auf künstliche Bräune, die zeigen, dass sich dadurch das Risiko für Hautkrebs erhöht, wenn die Sonnenbank regelmäßig aufgesucht wird.
Keine Malariagebiete besuchen
Auch wenn Fernreisen locken, sollten diese in der Schwangerschaft nicht als Ziel gelten. Das Risiko, an Malaria in den entsprechenden Malariagebieten zu erkranken ist für das ungeborene Kind immens. Daher sollten Länder mit einem niedrigen hygienischen und medizinischen Standard vermieden werden. Besonders spezielle Tropenmediziner raten davon ab. Das Infektionsrisiko ist beispielsweise in speziellen Malariagebieten überdurchschnittlich hoch. Auch die Möglichkeit, an Hepatitis zu erkranken ist dadurch erhöht. Verreist eine schwangere Frau, sollte trotzdem ein ausreichender Impfschutz gegeben sein. Diese Impfungen sollten allerdings bereits vor der Schwangerschaft erfolgen. Immerhin sollte während der Schwangerschaft nur in Notfällen geimpft werden.
Keine Tauchtouren starten
Obwohl der Tauchsport sich immer größer werdender Beliebtheit erfreut, ist das Tauchen mit Pressluft für Schwangere nicht empfehlenswert. Diese Situation stellt für Mutter und Kind nämlich ein allzu starkes Risiko während der Schwangerschaft dar. Die Sportart belastet den Körper besonders, außerdem ist das Risiko immens, einen Dekompressionsunfall zu erleben. Während des Tauchvorganges entstehen nämlich kleine Bläschen aus Gas im Blut. Normalerweise werden diese Gasbläschen über die Lunge ausgeschieden. Das kann der Fötus allerdings nicht machen, wodurch es zu Schädigungen kommen kann.
Erhöhte Verletzungsgefahr bei Ballsportarten, Reiten, Skifahren und Skaten
Sportarten, die eine spezielle Verletzungsgefahr mit sich bringen sind ebenfalls während der Schwangerschaft zu vermeiden. Typische Varianten sind zum Beispiel:
- Skifahren
- Reiten
- Skaten
- diverse Ballsportarten
Im schlimmsten Fall kann sich die Plazenta bei solchen Sportarten vorzeitig ablösen, zum Beispiel, wenn die werdende Mutter zu stark hüpft. In der Folge entsteht nämlich ein starker Druck auf den Muttermund. Selbstverständlich dürfen schwangere Mutter folgende Sportarten durchführen:
- Schwimmen
- Joggen
- Laufen
- Wandern
Achtung bei speziellen Kosmetikprodukten
Bei vielen Frauen treten in der Schwangerschaft Hautuntereinheiten auf. Der Grund dafür sind hormonelle Umstellungen in der Schwangerschaft. Auch dann, wenn sich die Hautbeschaffenheit verändert, sollten keine hochwirksamen Medikamente gegen Akne verwendet werden, denn dadurch können schwere angeborene Anomalien beim Baby entstehen. Deshalb sind spezielle Kosmetika in der Schwangerschaft in dieser Hinsicht absolut verboten.
Katzen und Toxoplasmose
Auch dann, wenn die Schwangere werdende Mutter eine Katzenliebhaberin ist, besteht die Möglichkeit, an Toxoplasmose zu erkranken, wenn die Frau dagegen noch nicht immun ist. Deshalb gilt es, das Katzenklo von jemand anderem reinigen zu lassen, ansonsten besteht ein erhöhtes Risiko einer Toxoplasmose Erkrankung. Das kann für den Säugling verheerend sein. Streichelt die werdende Mutter eine Katze, sollte sie sich danach unbedingt die Hände waschen. Zu enger Kontakt mit Katzen, wie zum Beispiel schmusen gilt es ebenfalls zu vermeiden. Besonders Katzen, die im Freien jagen oder junge Katzen gelten als typische Träger von Toxoplasmose.
Keine schweren Gegenstände tragen
Nicht umsonst sind im Mutterschutz ganz besonders klare Richtlinien verankert, wenn es um den Beruf geht. Auch für die privaten Bereiche gilt es, schwere Lasten unbedingt von anderen Personen tragen zu lassen. Ansonsten kann das Tragen von einem schweren Gegenstand sogar eine Frühgeburt auslösen, bzw. das Risiko dafür erhöhen.
Streichen und andere Renovierungsarbeiten
Selbstverständlich darf die werdende Mutter dabei behilflich sein, ein Nest zu bauen. Oft gehören Renovierungsarbeiten oder das Streichen von Wänden und Möbeln dazu. Trotzdem gilt es Achtsamkeit zu sein, was den Kontakt mit diversen Lösungsmitteln betrifft. Die Lösungsmitteldämpfe können für Schwangere Mütter riskant sein. Deshalb gilt es unbedingt in gut belüfteten Räumen, bzw. mit einem Atemschutz zu arbeiten. Auch weitere Verletzungsgefahren, wie zum Beispiel Stürze sollten hierbei berücksichtigt werden. Regelmäßige Pausen werden in diesem Fall stark empfohlen.
Fazit
Schwanger sein bedeutet keine Krankheit, trotzdem kommt es im Leben einer Frau zu grundlegenden Veränderungen. Im Hinblick auf die Schwangerschaft dürfen alltägliche Handlungen natürlich hinterfragt werden, damit es zu einer reibungslosen Geburt kommen kann und folglich auch Mutter und Kind gesund sind.