Wurst und Schinken während Schwangerschaft – Was ist erlaubt?

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung innerhalb der Schwangerschaft ist nicht nur für die werdende Mutter, sondern auch für das ungeborene Kind wichtig. Doch Sie müssen während der Schwangerschaft auf einige Dinge achten, auch bei Ihrer Ernährung. Besonders beim Genuss von Fleisch und Wurst gibt es für Schwangere einiges zu wissen. Nur wenige Frauen sind sich im Klaren darüber, das auch alltägliche Lebensmittel wie Wurst und Schinken für das Ungeborene gefährlich werden können. Durchschnittlich essen wir in Deutschland etwa 60 kg Fleischprodukte pro Person und Jahr. Doch warum sollten Schwangere auf bestimmte Fleisch- und Wurstsorten verzichten? Einige Lebensmittel stellen Risikofaktoren für Ihr Kind dar. Eine Lebensmittelinfektion kann sehr leicht durch Listerien und Toxoplasmen ausgelöst werden, dies ist für die werdende Mutter nicht sehr schlimm, doch die Infektion können dem Kind schwere Entwicklungsschäden zufügen. Im schlimmsten Fall führt die Infektion zur Fehl-bzw. Totgeburt. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, welche Produkte für Sie und Ihr Kind unbedenklich sind und auf welche Sie besser verzichten sollten.

Schwanger und Rohschinken essen?

Besonders der Genuss von rohem Fleisch ist bei Frauen, die schwanger sind abzuraten. Roh birgt Fleisch das Risiko, mit Krankheitserregern in Kontakt geraten zu sein. Diese gefährlichen Erreger werden normalerweise beim Kochen abgetötet, daher ist der Genuss von gekochtem Fleisch für Schwangere unbedenklich. Besonders auf rohe Wurstwaren sollte verzichtet werden, darunter auch Rohschinken. Aber auch bei luftgetrockneten Wurst-Arten, wie Salami besteht das Risiko von Krankheitserregern. Daher ist auch bei geräucherten Lebensmitteln Vorsicht geboten. Am häufigsten treten Erreger auf, die zu einer Toxoplasmose führen können. Statistiken zufolge finden sich diese Keime und Erreger am meisten in rohem oder geräuchertem Fleisch und Wurst (z. B. Rohschinken und Salami). Als Alternative können gekochte Dinge wie Kochschinken und Kochsalami gegessen werden. Bei den hohen Temperaturen beim Kochen sterben alle Krankheitserreger ab. Dennoch ist unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum der Produkte zu achten und es sollte nur in Läden mit hohen Hygienestandards eingekauft werden.

Welcher Schinken ist erlaubt, wenn Sie schwanger sind?

Wie bereits erwähnt, sind vor allem Produkte wie rohes Fleisch und geräucherte Wurstsorten gefährlich für das ungeborene Kind. Wenn Sie dennoch nicht auf Ihren Frühstücksschinken verzichten wollen, gibt es die Möglichkeit auf andere Schinkenarten umzusteigen. Es gibt einige gekochte Schinkensorten, die bedenkenlos verzehrt werden können. Ratsam ist es hierbei beim Metzger Ihres Vertrauens speziell nach Kochschinken zu fragen und auch auf Ihre Schwangerschaft hinzuweisen. Des Weiteren haben wir für Sie eine kleine Übersicht zusammengestellt was Sie an Wurst essen dürfen.

Diese Wurst ist für Schwangere unbedenklich:

  • Leberwurst
  • gekochter Schinken
  • Bierwurst / Bierschinken
  • Putenschinken
  • Kochsalami
  • Schinkenwurst
  • Kasseler
  • Mortadella
  • Gelbwurst
  • und noch einige mehr

Ist Leberwurst tabu?

Leberwurst ist für Frauen, die schwanger sind ebenfalls unbedenklich. Hierbei ist auch die Leberwurstsorte egal. Sowohl die grobe als auch die feine Leberwurst sind unbedenklich, dass selbe gilt für Leberwurst im Kunst- oder im Naturdarm. Da die Leberwurst zu den Kochwürsten gehört wird diese bei der Zubereitung gekocht und die gefährlichen Erreger abgetötet, die eventuell im Fleisch waren. Jedoch gibt es beim Verzehr von Leber einen weiteren Punkt zu beachten. Denn Leber und Leberprodukte, wie eben die leckere Leberwurst sind reich an Vitamin A. Ein Überschuss und somit eine Überdosierung des Vitamine A kann durch den übermäßigen Genuss von Leber und Leberwurst entstehen. Eine solche Überdosierung kann ebenfalls schädlich für die Entwicklung des Kindes sein. Besonders wenn Sie erst in den ersten Wochen der bestehenden Schwangerschaft sein sollten, sollte nur sehr wenig Leber gegessen oder besser völlig darauf verzichtet werden. Ansonsten gilt, bei fortgeschrittenem Schwangerschaftsmonat das richtige Maß einzuhalten. Ein etwas reduzierter Konsum an Leber und Leberwurst ist kein Problem und ungefährlich. Sollten Sie dennoch Bedenken haben, Fragen Sie zur Sicherheit gezielt bei Ihrem Frauenarzt nach.

Und wie sieht es mit Teewurst aus?

Sowohl Teewurst als auch Mettwurst bestehen aus rohem Fleisch (ungekochtes Fleisch) und sind daher ungeeignet, wenn Sie schwanger sind. Das Gleiche gilt für alle rohen Wurstsorten. Die potenzielle Anzahl an Bakterien und Keimen in der Teewurst und Mettwurst ist einfach zu groß, daher sollten Sie besser zu einem alternativen Brotaufstrich greifen.

Räucherlachs in der Schwangerschaft?

Bei Fisch gilt nahezu dasselbe wie bei Fleischprodukten. In rohem Zustand birgt Fisch das Risiko einer Infektion. Beim Fisch ist hierbei besonders mit dem Fischbandwurm oder Listeten zu rechnen. Obwohl beides nur sehr selten als Infektion bei Schwangeren auftritt, sollten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit und der Ihres Kindes auf rohen Fisch verzichten. Beim Räucherlachs gehen die Meinungen etwas auseinander. Viele sind der Meinung, dass Räucherlachs unbedenklich ist, es sollte nur darauf geachtet werden, dass der Lachs auch sauber gelagert und verpackt wurde. Außerdem ist strikt auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu achten. Wer sicher sein will verzichtet jedoch auch auf Räucherlachs.

Fazit:

Bei Schwangeren sind Heißhungerattacken nichts Ungewöhnliches, doch viele Frauen wissen, nicht worauf sie bei der Wahl ihres Essens alles achten müssen, um ihrem Kind nicht zu schaden. Achten Sie einfach darauf Fleisch und Fisch keinesfalls roh zu essen und auch geräuchert birgt Wurst und Fleisch noch ein hohes Risiko. Deshalb ist es anzuraten, sicherheitshalber immer auf Kochwurst umzusteigen. Denn eine Infektion mit Erregern oder Würmern würde Ihrem Kind sehr schaden und kann im schlimmsten Falle sogar zum Verlust des Ungeborenen führen. Wohingegen die Mütter meist von der Infektion nur wenig bemerken.

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