Wie gewöhne ich meinem Kind den Schnuller ab?

Geliebter Nuckel, Luller, Schlotzer, wertvoller Gummisauger mit etlichen Spitznamen und angenehmer Funktion, aber eines Tages kommt die Zeit Abschied zu nehmen.

Wie kann ich bei meinem Kind den Schnuller loswerden? Vor allem: Wie kriege ich diesen ohne großes Theater weg?
Erst einmal jedoch: Herzlichen Glückwunsch, dass das Kind den Schnuller nimmt und nicht den Daumen benutzt. Denn das Kind vom Daumenlutschen abzugewöhnen ist viel schwieriger und bedarf meist unendlicher Geduld. Damit die Schnullerabreise für das Kind keine allzu große Katastrophe wird und möglichst tränen frei abläuft, sind im folgenden hilfreiche Tipps dargestellt, damit diese Mission ganz sicher gelingen kann!

Ab wann sollte der Schnuller überhaupt abgewöhnt werden?

Babys und Kleinkinder haben ein großes Saugbedürfnis, welches entweder durch Stillen oder mit nützlichen Mitteln erfüllt werden können. Doch nach einer bestimmten Zeit sollte die Anwendung eines Nuckels langsam abgewöhnt werden, da es sonst zu Schädigungen wie dem „Offenen Biss“ führen kann. Ab wann der richtige Zeitpunkt ist, hängt immer vom Kind selbst ab.
Ein guter Start für den Schnullerentzug ist das erste oder zweite Lebensjahr, um auf diese Weise eine Art der Abhängigkeit vorzubeugen. Spätestens zum dritten Lebensjahr jedoch brauchen Kinder keinen Schnuller mehr.

Große Dinge brauchen Zeit und Geborgenheit

Zunächst ist es von großer Bedeutung, dass nicht die Eltern diejenigen sind, welche den Schnuller wegnehmen. Auf diese Weise behalten diese das Bild der guten Eltern.
Außerdem sollte einem Kind die Möglichkeit gegeben werden, sich auf die Schnuller Entwöhnung einzustellen, damit der Prozess etwas leichter vonstattengeht. Es ist nämlich schwierig von jetzt auf gleich einem Kind klarzumachen, dass der Schnuller zur Vergangenheit angehören soll. Viel einfacher ist es bei einem Kleinkind etwas mittels Vorbereitung zu erreichen. Des Weiteren sollte der Schnuller nur noch zu bestimmten Anlässen, wie zum Beispiel nachts als Einschlafhilfe oder zum Trösten, verwendet werden. Erst nach einer gewissen Zeit kann man dann Schnuller nachts abgewöhnen. Kurzum: Das Kind sollte langsam und konstant weniger Zeit mit dem Schnuller verbringen.

Die Geschichte der Schnullerfee

Spätestens ab dem dritten Geburtstag sollte das Kind Abschied vom geliebten Nucki genommen haben. Im Namen der Schnullerfee schreiben die Eltern einen Brief an das zukünftige Geburtstagskind, in dem angekündigt wird, dass der Geburtstag naht und das Kind ja dann kein kleines Kind mehr ist, sondern ein großes Kind ist, welches den Schnuller nicht mehr gebrauchen kann. Daher wird die Schnullerfee ein Austauschgeschenk unter dem Kopfkissen des Kindes legen.
Jeden Abend erinnern die Eltern ihr Kind liebevoll daran, dass es bald soweit sei und es ein großes Kind wird.
Am Tage der Feier kommt dann der besondere Gast und tauscht den Schnuller mit einem angemessenen Geschenk aus, wie zum Beispiel einem Beißring.

Baby Kind Schnuller abgewöhnen

Gemeinsam an einem Strang ziehen

Eltern erklären dem Kind, dass die Zeit gekommen ist, sich vom Schnuller zu verabschieden. Aber auch das Elternteil muss nun von etwas geliebtem Abschied nehmen. Gemeinsam legen sie ihre Schätze in eine kleine Schatzkiste, welche im Garten vergraben wird. Damit ist der Schnuller weg. Gleichzeitig erkennt das Kind, dass es nicht allein ist und wird eventuell beim Vergraben Spaß empfinden.

Altersgerechte Kreativität

Zur Schnuller-Thematik gibt es viele einfühlsame Bilder-/Bücher im Buchhandel, die man sich als Elternteil gemeinsam mit dem Kind anschauen kann. Mit den illustrierten Geschichten wird das Kind angeregt in mehreren Etappen, selbstständig den Schnuller ablegen zu wollen, was natürlich einen höheren Nutzen hat. Außerdem sind zum Teil weitere Versuchsmöglichkeiten beschrieben, falls dennoch alle Stricke reißen sollte.

Loben, loben und noch mehr loben

Es ist keine leichte Situation für alle Beteiligten! Eltern sollten jedoch Verständnis für das Kleinkind aufbringen und es in mehreren Umständen loben. Jedes Mal, wenn das Kind bewusst den Schnuller ablegt, sollte es spüren, dass es was Tolles dabei macht. Auch wenn das Kind schreit ohne Schnuller, dürfen das Loben und das Bestärken des Kindes nicht in den Hintergrund treten. Gleichzeitig bedarf es viel Zuwendung und Obhut.

Welche Alternativen zum Schnuller gibt es?

Damit man das Baby ohne Schnuller beruhigen oder dessen Griff zum Nuckel verhindern kann, dient ein Beißring oder ein Greifring als Ersatz, welche sogar die Schmerzen beim Zahnen mildert.
Außerdem wird das Kind durch den Kauprozess auf die kommende Beikost langsam hingeführt.

Ferner gibt es auch Kinder, die den Schnuller nicht einmal annehmen. Diese fordern jedoch einen Schnuller Ersatz, welcher sie in guten wie auch schlechten Zeiten begleitet. Dies kann zum Beispiel ein Seiden- oder Schmuse Tuch sein, das das Kind beim Einschlafen begleitet oder in traurigen Zeiten Trost spendet.

Fazit:

Wenden Eltern einen dieser Tipps an, so werden diese erstaunt sein, mit wie wenig Aufwand sie es geschafft haben, den einstweiligen treuen Gefährten des Kindes wegzubekommen. Weinen um den Schnuller wird am Anfang nicht zu vermeiden sein, aber je konsequenter die Eltern sind, desto eher klappt es auch

Ein paar Tipps findet ihr auch hier:

https://www.brigitte.de/familie/mitfuehlen/anders-machen–meinem-kind-den-schnuller-abgewoehnen–bloss-nicht–10228118-10228118.html

Und weiter gehts im Schnuller Ratgeber.