Kurz vor der Geburt haben sich die meisten Babys startklar gemacht und liegen mit dem Kopf nach unten in Richtung Geburtskanal. Bei etwa 4-5 Prozent der Babys ist dass leider nicht der Fall: Sie sitzen mit dem Po nach unten in Mamas Bauch und wollen sich auch nicht drehen. Die Gründe können vielfältig sein und möglicherweise spielt auch die Psyche dabei eine Rolle, sind meist aber unbekannt. Nur in seltenen Fällen liegt es daran, dass das Becken der Mutter keine andere Position für das Kind zulässt. Alles wissenswerte zur Beckenendlage (BEL), zum Beispiel ob immer ein Kaiserschnitt gemacht werden muss, welche Risiken es bei einer Spontangeburt für Mutter und Kind gibt, findet sich im Infotext.
Beckenendlage – Ist ein Kaiserschnitt immer notwendig?
Es war noch vor wenigen Jahrzehnten kein Problem, spontan aus der Beckenendlage ein Kind zu entbinden. Dadurch hatten die Geburtshelfer die nötige Praxis um die Risiken gering zu halten. Eine Studie die im Jahr 2000 veröffentlicht wurde(die Hannah-Studie)ließ die spontanen Steißgeburten aus dem Kreißsaal verschwinden, die Risiken wären zu hoch. Mittlerweile ist diese Studie aber widerlegt worden und es ist wieder möglich ein Kind aus der Beckenendlage heraus zu entbinden.
Es ist auf jeden Fall wichtig, dass sich die werdende Mutter vorher genau mit dem geburtshilflichen Team abspricht. Außerdem ist es empfehlenswert nach einer Entbindungsstation zu suchen, die hier Erfahrung hat und bei der die Geburtshelfer entsprechend ausgebildet sind. Ist alles gut bedacht und geplant, dann ist in etwa 70 Prozent der Fälle eine Spontanentbindung aus der Beckenendlage möglich.
Welche Risiken für Mutter und Kind gibt es bei einer Spontangeburt aus der Beckenendlage?
Die Risiken für Mutter und Kind sind bei der spontanen Geburt aus der Beckenendlage am größten, wenn sich das geburtshilfliche Team nicht auskennt. Am Besten ist es, wenn diese eine spezielle Ausbildung für diese Art der Entbindung aus der Beckenendlage gemacht haben. Ein weiteres Risiko für das Baby ist es, das die Sauerstoffzufuhr kurz unterbrochen wird. Das ist der Fall, weil der Kopf nicht zuerst entbunden wird und dann auf die Nabelschnur drückt. Deswegen muss der Kopf schnell entbunden werden, wenn der Po des Babys draußen ist. Auch wenn der kindliche Kopf zu groß ist, kann es zu Problemen kommen. Denn der Kopf kann sich dann nicht richtig in den Geburtskanal hineindrehen. Auf die Kopfform hat das aber keinen Einfluss.
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Bis zu welcher Schwangerschaftswoche kann sich das Baby noch aus der Beckenendlage drehen?
Normalerweise haben sich die meisten Babys etwa bis zur 36. Schwangerschaftswoche in die Schädellage gedreht. Manche Babys, vor allem von mehrgebährenden Müttern drehen sich aber auch noch bis kurz vor der Entbindung. Deswegen wird auch vor einer äußeren Wendung immer noch mal ein Ultraschall gemacht um den Sitz des Kindes zu überprüfen.
Äußere Wendung – wie funktioniert das?
Der beste Termin für eine äußere Wendung ist SSW 37+0. In diesem Stadium ist das Baby noch klein genug, dass eine Wendung gut funktioniert. Aber reif genug, das es nicht mehr als Frühgeburt gilt, sollte es risikobedingt geholt werden müssen.
Bei der äußeren Wendung hat man sich vorher im Krankenhaus der Wahl (in diesem Fall am Besten mit Erfahrungen in diesem Bereich)angemeldet. Nach einem Vorgespräch, bei dem alles wichtige geklärt wurde, kommt man am Tag an dem die Wendung versucht wird nüchtern ins Krankenhaus. Dort wird nochmal ein Ultraschall gemacht, ein CTG geschrieben (um zu sehen das es dem Kind gut geht) und ein Zugang gelegt. Durch diesen wird ein wehenhemmendes Mittel gegeben, denn sonst könnte es zu ungewollten Wehen kommen, wenn am Bauch äußerlich manipuliert wird.
Nun wird das Becken der Frau, ähnlich der indischen Brücke, hochgelagert. Nach etwa 20 Minuten bemühen sich dann 2 Geburtshelfer, das Baby zum Purzelbaum zu überreden. Dies hat in etwa 50 Prozent der Fälle Erfolg.
Gibt es eine empfohlene Gebärstellung für die Baby Beckenendlage?
Für den Endspurt beim Geburtsvorgang in der Beckenendstellung gibt es die klare Empfehlung, dass die Schwangere in den Vierfüßlerstand geht.
Beckenendlage Erfahrungsbericht Video
Fazit:
Auch wenn das Baby kurz vor Ende der Schwangerschaft noch in der Beckenendlage liegt und eine äußere Wendung keinen Erfolg gebracht hat ist eine Spontanentbindung trotzdem möglich. Manche Baby drehen sich auch noch ganz kurz vor dem großen Tag in die richtige Position. Wichtig ist die Schwangerschaft trotzdem zu genießen.
Wichtige Quellen:
http://www.hebamme.ch/x_data/heft_pdf/Hebamme-ch_5_2015.pdf
Geburt nach Kaiserschnitt Beckenendlage
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