Baby stillen – Beruf in den Alltag vereinen

Mutter zu sein ist in der heutigen deutschen Gesellschaft nicht mehr so einfach. Entweder entscheidet sich eine Frau für die Karriere oder für Kinder. Aber beides auf einmal erscheint fast unmöglich. Aber dennoch wollen viele Frauen nicht auf Kinder verzichten. Der Versuch beides zu vereinen stellt dennoch viele vor eine Herausforderung, ist aber zu schaffen! Dennoch wird oft über das Pro und Contra beim Stillen diskutiert, hierzu zählt wohl die Arbeit als ein Contra.

Stillen als berufliche Herausforderung

Wer sein Kind stillen möchte, sollte dies auch tun, denn es gibt keine gesündere Weise sein Neugeborenes zu ernähren. Was aber, wenn die Mutter bereits kurz nach der Entbindung wieder arbeiten möchte oder muss? Regelmäßiges Stillen oder Abpumpen ist an einem 8 Stunden Tag schwierig bis nicht möglich. Oder doch?

Je nach Arbeitgeber ist es natürlich möglich, den Säugling mit auf die Arbeit zu nehmen. Und hier genießt die Mutter einen ähnlichen Schutz wie auch eine schwangere Frau. Stillzeiten und Arbeitsbedingungen sind im MuSchG rechtlich festgeschrieben. Dazu gehören Still- und Abpumpzeiten, deren Dauer von der Stundenzahl abhängig sind. An einem 8 Stunden Tag beträgt die Stillzeit eine Stunde oder zweimal 30 Minuten. Ist der Arbeitstag länger wird die Stillzeit auf 90 Minuten erweitert. Dabei darf diese Mutter-Kind-Zeit nicht auf die normale Arbeitszeit aufgerechnet oder Lohn gekürzt werden. Es dürfen keinerlei Nachteile für die Mutter entstehen.

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Auf den Arbeitgeber kommt es an

Die Stillzeiten können beliebig verlängert werden. Das hängt aber vom Arbeitgeber ab. Die Mutter sollte ihrerseits darauf achten, dass es zu keinem großen Arbeitsausfall kommt.

Generell sollte die Dauer der Schutzzeit für die stillende Mutter mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Arbeitgeber nicht über die gewünschte Stillzeit bestimmen darf. Diese Entscheidung ist allein den Eltern vorbehalten und wird vom Gesetzgeber auch nicht geregelt.

Ist das Kind bei einer Tagesmutter oder in der Krippe, kann die Mutter in ihren Pausen zu ihrem Säugling gehen um zu stillen. Ist dies nicht möglich, kann in der vorgeschriebenen Stillzeit abgepumpt werden, damit für den nächsten Tag reichlich Milch dem Kind mitgegeben werden kann. Für die Mutter ist es ebenso wichtig abpumpen zu können, da die Milchproduktion angeregt und auch eine gespannte schmerzende Brust verhindert wird.

Am Arbeitsplatz sollte ein angenehmer, warmer Raum zur Verfügung stehen, der mindestens eine bequeme Sitzmöglichkeit, im besten Fall eine Liegefläche, bietet. Wenn die Möglichkeit besteht, das Kind durch die Betreuungsperson zur Arbeitsstelle bringen zu lassen, sollte das auch genutzt werden.

Das Kind richtig vorbereiten

Vor der Wiederaufnahme der Arbeit, muss das Kind an eine Saugflasche gewöhnt und mit dem Abpumpen begonnen werden. Der Wechsel zur Flasche kann zu einer Saugverwirrung führen, wodurch die Flasche vom Kind nicht angenommen wird. Stillberaterinnen können hier helfen und einige Tricks verraten und sollten im Notfall hinzugezogen werden.

Um eine Saugverwirrung zu verhindern ist es wichtig, das Füttern aus der Flasche vorher ausgiebig zu üben. Hier kann auch schon die Person, die das Kind später betreuen soll, hinzugezogen werden. So wird dem Kind die Umstellung erleichtert und die Mutter kann beruhigt zusehen, dass die Milch von der Betreuerin angenommen wird. Sollte während der Arbeitszeit die Milchmenge zurückgehen, kann öfter abgepumpt werden. Die Produktion wird somit wieder angekurbelt. Für das Abpumpen am Arbeitsplatz ist ein Kühlschrank notwendig, um die Milch kühlen zu können.

Arbeitskollegen und Chef nicht ausschließen

Für eine angenehme Arbeitsatmosphäre in der Stillphase ist es auch wichtig, sich mit den Kollegen und Vorgesetzten abzusprechen. Die Einteilung der Stillpausen sollte mit den Mitarbeitern abgesprochen werden. Ist das Kind auch mit am Arbeitsplatz, können Kollegen und Vorgesetzte auch mal das Kind halten oder streicheln, je nachdem wie es die Mutter selbst möchte. Aber sind alle Mitarbeiter, die es betrifft einbezogen und nicht abgeschottet, ermöglicht es eine angenehme Stillzeit.

Wie man sieht, ist eine zeitige Wiederaufnahme der Arbeit und Stillen in Einklang zu bringen. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass diese Zeit nicht zu stressig wird. Am besten ist es aber immer noch, eine Babypause von einem Jahr einzulegen. Das ist für Kind einfach besser.

Wichtige Infos zum Mutterschutz und Arbeit

http://www.iww.de/lgp/arbeitsrecht/mutterschutz-die-13-wichtigsten-aenderungen-beim-mutterschutz-f104980

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