Stillen ist nicht nur das Beste für das Baby, auch für die Mutter hat es nur Vorteile. Die WHO (Weltgesundheits-Organisation) empfiehlt mindestens 6 Monate voll zu stillen und dann die Beikost unter dem Schutz der Muttermilch einzuführen. Stillen ist aber nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern noch viel mehr.
Aus was besteht die Muttermilch?
Die Muttermilch ist in ihrer Zusammensetzung einzigartig und dabei immer genau auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt. Wie genau sie zusammen gesetzt ist kommt auf mehrere Faktoren an. Das sind das Alter des Kindes, wie der mütterliche Zustand ist, die Tageszeit, sowie die Dauer einer Stillmahlzeit.
Im Grunde besteht die Muttermilch aus Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten. Aber natürlich sind auch eine Menge Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente. Am Anfang der Stillmahlzeit ist die Milch eher wässerig und der Fettanteil niedrig. Das ist die sogenannte Vormilch. Diese löscht den Durst. Danach steigt der Fettgehalt der Milch und das Baby erhält jetzt die sättigende Milch.
Wieviel Milch braucht das Baby?
Diese Frage kann man so pauschal nicht beantworten. Wenn man das Baby aber regelmäßig nach seinen Bedarf anlegt und so lange trinken lässt, bis es von selber aufhört, dann bekommt es genau so viel Milch wie es braucht. Denn beim Stillen regelt die Nachfrage das Angebot-je mehr getrunken wird, desto mehr Milch wird nachgebildet.
Wie oft sollte man das Baby an die Brust lassen?
Die WHO (Weltgesundheits-Organisation) empfiehlt das Baby nach Bedarf anzulegen. Das heißt also immer dann, wenn das Kind hunger hat. Grade in den ersten Wochen und Monaten sollte man auf 10 – 12 Stillmahlzeiten pro Tag kommen.
Wenn das Baby aber grade einen Wachstumsschub durchmacht, dann wird es sicherlich öfter stillen wollen. Das ist dann das so genannte cluster feeding, das heißt dass sich das Kind quasi mehr Milch bestellt. Da hilft es dann nur dem Bedürfnis nachzukommen und öfter anzulegen. Sobald sich aber die Muttermilch den geänderten Anforderungen angepasst hat, gibt sich das erhöhte Stillbedürfnis wieder.
Wichtig zu wissen ist auch, dass die Muttermilch vom Kind schnell verdaut ist. Das dauert zwischen 30 und 90 Minuten. Außerdem ist der Magen des Baby sehr klein, grade beim Neugeborenen.
Das Buch von Christina
Keine Produkte gefunden.
Wie lange dauert eine Stillmahlzeit?
Auch das lässt sich nicht pauschalisieren, da jedes Baby ganz individuell ist – auch beim Stillen. Es gibt Kinder, die ganz schnell und gierig trinken. Die sind nach 10 Minuten mit der Stillmahlzeit durch. Und dann gibt es die, die es lieber gemütlich mögen und in Ruhe trinken. Hier kann die Mahlzeit dann auch schon mal eine halbe Stunde oder länger dauern. Manche Babys halten es auch von Mahlzeit zu Mahlzeit unterschiedlich.
Woran erkenne ich das mein Baby genug hat?
Ein Baby, dass genug getrunken hat und satt ist, hört von selber auf zu stillen. Es lässt die Brustwarze los und macht einen entspannten und zufriedenen Eindruck.
Wie lange darf man ein Kind stillen? (Auf das Alter bezogen)
Die WHO empfiehlt mindestens 6 Monate voll zu stillen. Danach sollte die Beikost bis zum ersten Geburtstag unter dem Schutz der Muttermilch eingeführt werden. So werden diese für das Baby noch unbekannten Lebensmittel besser vertragen. Auch nach dem ersten Geburtstag können Mutter und Kind weiterstillen und zwar so lange beide sich damit wohl fühlen. Im zweiten Lebensjahr ist die Muttermilch immer noch sehr nährstoffreich und bringt nicht nur dem Kind, sondern auch der Mutter viele Vorteile.
Langzeitstillen ist also ganz natürlich und total normal. Das natürliche Abstillalter liegt überings bei 2-4 Jahren. Und Nein, man kann sein Baby mit Langzeitstillen nicht verwöhnen.
Dient Stillen als Verhütungsmittel?
Die Frage kann ganz klar mit Nein beantwortet werden. Das Stillen vor einer erneuten Schwangerschaft schützt ist ein Ammenmärchen. Wann es nach der Entbindung zum ersten Eisprung kommt ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Und die Regelblutung tritt dann nach etwa 14 Tagen ein. In dieser Zwischenzeit kann Frau also wieder schwanger werden. Deswegen sollte das Thema Verhütung zeitnah mit dem Gynäkologen/der Gynäkologin besprochen werden, am Besten bei der Abschlussuntersuchung nach der Entbindung im Krankenhaus.
Psychologische Aspekte des Stillens
Die innige Bindung von Mutter und Kind ist der wichtigste Aspekt des Stillens. Aber dennoch gibt es natürlich einige Pro und Contras beim Baby stillen.
Hängebrust vom Stillen was kann man tun?
Das man vom Stillen Hängebrüste bekommt ist ein Ammenmärchen. Fakt ist, dass es in der Brust nur feine Bänder gibt und keine Muskeln, die erschlaffen könnten. Somit kann hier auch kein Training helfen. Diese Bänder dehnen sich während der Schwangerschaft und in den ersten Tagen der Stillzeit. Bei vielen Frauen bildet sich die Brust nach dem Erreichen des Gewichts vor der Schwangerschaft wieder zurück.
Fazit: Stillen ist das Beste für Mutter und Kind. Nicht nur weil es so viele gesundheitliche Vorteile bringt, sondern weil es auch praktisch ist. Muttermilch hat immer die richtige Temperatur, ist keimfrei und jederzeit verfügbar. Auch das Stillen über den ersten Geburtstag hinaus ist vollkommen natürlich und bringt nur Vorteile.
Keine Produkte gefunden.
Quellen & Interessante Links