Vor allem die psychische Belastung, verursacht durch Sorgen rund um das Thema Baby und Geburt, daher tut es besonders gut, Gespräche mit erfahrenen Müttern und Hebammen zu führen und sich Ratschläge einzuholen oder sich die Sorgen nehmen zu lassen.
Was passiert mit dem Körper der Mutter in der 29. SSW?
Im letzten Drittel der Schwangerschaft steht die letzte große Vorsorgeuntersuchung in der Regelversorgung, mit dem Ultraschallgerät an. Der Mutter ist in diesem Schwangerschaftsabschnitt besondere Aufmerksamkeit zu schenken, damit ihr allgemeines Wohlbefinden gesichert ist. Einige Frauen leiden unter der Gewichtszunahme und der daraus resultierenden Gelenk- und Muskelbeschwerden. Es ist auch möglich, dass sich Wassereinlagerungen in den Armen und Beinen ansammeln und zu Beschwerden führen. Der zunehmende Bauchumfang erschwert zudem das alltägliche Leben und die Umstellung an die Situation. Routinierte Tätigkeiten wie Schuhe zubinden oder einfaches Bücken und Strecken im Haushalt werden zur kleinen Herausforderung.
Die Gewichtszunahme hat jedoch nicht nur mit dem Essverhalten vieler schwangerer Frauen zu tun. Trägt man nicht nur das Gewicht des Kindes mit sich, sondern auch die vermehrte Blutmenge, das Fruchtwasser und die Wasseransammlungen des Körpers, so hat man auch mit einigen Kilos mehr auf der Wage zu rechnen. Durch den wachsenden Bauchumfang finden manche werdende Mütter keine richtige, nächtliche Erholung mehr und leiden an Schlafmangel und daraus folgender täglicher Gereiztheit und Unausgeglichenheit. Einige Frauen fangen in dieser Zeit an, Nachts zu schnarchen, da das Volumen der Lungenflügel durch das Wachsen des Kindes, nicht mehr in vollem Umfang ausgenutzt werden kann. Andere klagen hingegen, dass das Baby vermehrt nachts aktiv mit Händen und Füßen agiert, dies hindert viele am Einschlafen oder an erholsamen Schlafphasen. Organe wie Magen, Blase und Darm der Mutter werden zunehmend, durch die kindliche Entwicklung eingeengt. Schnelle Sättigung während des Essens, regelrechte Heißhungeranfälle und häufiger Toilettengang, sind die Folgen.
Diesen Beschwerden kann man entgegenwirken, wenn man zum Beispiel die vielfältigen Kursangebote der Hebammen und Geburtseinrichtungen wahrnimmt.
Strampelt das Baby nachts vermehrt im Bauch, sollte man sich Gedanken über das eigene Ess- und Trinkverhalten machen. Sanfte Musik aus einer Spieluhr kann das Baby beruhigen, denn seit der 23. SSW kann das Baby Töne aus der Umwelt wahrnehmen. Leises singen oder sanftes Sprechen wird das Kleine ebenso zur Ruhe bringen, denn nichts ist so beruhigend, wie die Stimme der eigenen Mutter.
Entspannungsphasen während des Alltags sind nun vermehrt Programm. Alltägliche Hausarbeiten und Vorbereitungen rund um den Nestbau, lässt viele Schwangere nicht zur Ruhe kommen. Daher ist es wichtig, sich und seinem Körper, aber auch seinem Baby, hin und wieder Ruhe zu gönnen und auf die Anzeichen des eigenen Körpers zu hören. Fühlt man sich ständig müde und abgeschlagen, kann Zuviel Stress der Auslöser sein. Doch nicht nur Schadstoffe aus der Umwelt belasten die Ungeborenen, auch Stress wird direkt an das Baby übertragen. Die ausgeschütteten Stresshormone gehen auf das Kind über. Auch psychischer Stress kann auf das Kleine übertragen werden, sodass einige Ärzte davon ausgehen, dass das Schreikind-Phänomen auf unverarbeiteten Stress während der Schwangerschaft zurück zu führen ist.
Die Entwicklung des Embryo in der 29. SSW.
Ab dieser Schwangerschaftswoche genießt der Embryo nur noch eingeschränkte Bewegungsfreiheit, die zunehmende Körpergröße lässt keine Aktivitäten mehr zu, wie sich herumdrehen und herumzappeln, so wie in den Wochen zuvor. Viele Kinder haben nun schon die optimale Geburtsposition eingenommen. Andere Babys wiederum warten mit der Drehung in die regelrechte Schädellage, bis in die 36. SSW hinein. Befindet sich das Baby in der 29. Schwangerschaftswoche in der Geburtsposition ist dies kein Zeichen zur Beunruhigung, es bleibt im besten Fall die restlichen Wochen in dieser Lage und entgeht der Gefahr einer Steißlagengeburt oder einer Querlagengeburt.
Die Organe des Babys sind nun vollständig entwickelt, sodass sich der ganze Organismus des Kindes auf die Wachstumsphase konzentrieren kann. Der Körper legt seinen Energieaufwand in die Gewichts- und Größenzunahme, sowie in den Ausbau des Nervensystems und der Entwicklung der Gehirnfunktionen . Im Durchschnitt haben die Babys der 29. SSW ein Gewicht von ca. 1300g und eine Körperlänge von insgesamt 38-40 cm. Das Immunsystem des Kindes wird sich im laufe der folgenden Schwangerschaftswochen weiter ausbauen. Die Plazenta versorgt das Kleine mit lebenswichtigen Antikörpern, die zur Steigerung der Immunabwehr unerlässlich sind. Das Geschlecht des Babys haben viele Eltern bereits in der 29. Schwangerschaftswoche bereits erfahren.
Weitere Informationen zum Embryo in der 29. Schwangerschaftswoche finden Sie hier:
Dies gilt es in der 29. SSW besonders zu beachten.
Um sich und das Baby nicht zu gefährden, empfiehlt es sich einige Grundregeln zu beachten:
- Eine Gesunde Ernährung Frisches Obst und Gemüse sollte nur bedingt als Rohkost gegessen werden. Einige Obst und Gemüsesorten können Blähungen hervorrufen. Reagiert der Körper generell auf bestimmte Produkte und Lebensmittel empfindlich, sollte man in dieser Zeit darauf gänzlich verzichten, ebenso später in der Stillzeit.
- Verzicht auf Rohware
Sushi, Mettwurst, Honig und andere Rohware sollte vermieden werden. Einige Wissenschaftler und Ärzte raten auch gänzlich dazu auf Fischprodukte zu verzichten. Hierbei soll vor Allem die Gefahr der Salmonellenvergiftung reduziert werden. - Alkohol und Drogen
Grundsätzlich sollte man in der Schwangerschaft mit dem Konsum aufhören, sollte man vorher in diesen Kreislauf geraten sein. Professionelle Hilfe kann man sich unter verschiedensten Hotlines der Schwangerenberatungsstellen, Seelsorgetelefone oder Suchtberatungsstellen holen. Um dem Baby eine schöne und unbeschwerte Kindheit gewährleisten zu können sollte man am Besten dauerhaft mit dem Konsum aufhören. Erhebliche Organschädigungen und Gehirnschädigungen des Ungeborenen sind in der 29. SSW durch Drogen- und Alkoholkonsum nicht ausgeschlossen. Alle Genussmittel wie Tee, Kaffee, Tabak und Schokolade enthalten Zusatzstoffe die nicht nur süchtig machen können. Die Suchtstoffe und Wachmacher gelangen durch das Blut, über die Nabelschnur direkt zum Ungeborenen. Im besten Fall verzichtet die werdende Mutter in der 29. SSW auf Genussmittel die, Koffein, Teein oder erhebliche Mengen an Zucker oder Fetten enthalten. - Flugreisen
Jede längere Reise bringt auch Stressmomente mit sich, längeres Sitzen oder Stehen ist für viele Frauen in dieser Schwangerschaftswoche beschwerlich. Für das Fliegen benötigt man bei einigen Fluggesellschaft eine ärztliche Schwangerschaftsbescheinigung ab der 27. Schwangerschaftswoche, bei anderen erst ab der 36. SSW. Dies ist mit der jeweiligen Fluglinie selbst abzusprechen. In jedem Fall sollte sich die Schwangere vorher gut über die ärztliche Versorgungsmöglichkeiten an ihrem Zielort informieren. - Stresssituationen vermeiden
Stress ist Gift für Körper und Seele und dies gilt es zu vermeiden. Damit die Schwangerschaft zur schönsten Zeit des Lebens gezählt werden kann, sollte jeder Augenblick intensiv genutzt werden, um die Bindung von Anfang an zu festigen. Vermeidbarem Stress sollte die Schwangere nun aus dem Weg gehen. Menschen mit dem Helfersyndrom können nun sich einmal helfen lassen, anstatt sich in dieser Lebensphase zusätzlichen Belastungen auszusetzen. Feiern und Partys, laute Musik und dröhnende Bässe führen ebenso zu Stress beim Ungeborenen. Wichtig ist nun, auf die eigenen Körpersignale zu hören und sich Ruhe zu gönnen, wenn der Körper danach verlangt.
Mögliche Komplikationen in der 29. SSW.
Treten Komplikationen auf, wie vorzeitige Wehen oder Kontraktionen, sollte die Hebamme informiert werden. Diese kann bei einer Vorsorgeuntersuchung die Herztöne und die Position des Babys bestimmen. Der Körper übt allerdings bereits schon für die Geburt. Daher sind vorzeitige kurze Kontraktionen keine Seltenheit. Um Beunruhigungen vorzubeugen kann man getrost die Hilfe der Hebamme in Anspruch nehmen. Tritt jedoch Fruchtwasser aus ist höchste Alarmstufe geboten und der Sanitäter sollte hinzugeholt werden. Auf eigene Faust ins Krankenhaus zu fahren, kann unter Umständen ein riskantes Vorhaben werden. Daher sollte man in diesen dringenden Fällen den Notruf wählen. Dieser kann bereits am Telefon Hilfestellung geben, bezüglich der optimalen Liegeposition und der erste Hilfemaßnahmen vor Ort.
Wie hoch ist das Fehlgeburtsrisiko in der 29. Schwangerschaftswoche?
Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt ab der 24. Schwangerschaftswoche auf lediglich 2-3%. Die Krankenhäuser sind mittlerweile sehr gut auf den Frühchen-Stationen vorbereitet und ausgestattet. Da das Baby ab der 29. Schwangerschaftswoche alle Organe vollständig entwickelt hat, sinkt das Risiko einer Fehlgeburt enorm. Vom Risiko einer Fehlgeburt spricht man, wenn der ungeborene Fetus nicht lebensfähig ist, auf Grund bestimmter organischer Schädigungen, verursacht durch genetische Defekte, Krankheiten, die auch durch eine unangemessene Lebensweise der Mutter hervorgerufen werden können. In der 29. Schwangerschaftswoche ist es für die Neugeborenenstationen der Krankenhäuser wesentlich einfacher, die Folgen einer vorzeitigen Geburt zu beheben, und das Baby am Leben zu erhalten.
Einen Erfahrungsbericht zur einer Frühgeburt in der 29. Schwangerschaftswoche finden Sie hier: