Die Verdauung eines Babys kann Eltern manchmal in Erstaunen versetzen, besonders wenn es um den Windelinhalt geht, ist man doch etwas ganz anderes gewöhnt. Bei Verstopfung hat man Anlass zur Sorge und möchte dem kleinen Erdenbürger schonend und auf dem schnellsten Weg helfen. Ein Vergleich mit anderen Eltern ist dabei oftmals schwierig, verhält sich der Stoffwechsel bei einem Stillkind doch ganz anders als bei einem Flaschenkind. Eine Verstopfung nach dem Stillen ist eher die Ausnahme. Oftmals kommt es bei der Umstellung auf Flaschenmilch zur Verstopfung und große Änderungen im Windelinhalt gibt es auch ab der Einführung der Beikost für ein 6 Monate altes Baby.

Hat mein Baby Verstopfung wenn es schreit? Die Symptome

Untrügliche Hinweise darauf, dass eine Verstopfung vorliegt, können sein:

  • Kurz vor dem Stuhlabsetzen schreit das Kind, ist besonders gereizt und fühlt sich unwohl
  • Es befindet sich harter Stuhlgang in der Windel
  • Das Baby hat einen harten Bauch, Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
  • Es bestehen Blähungen, der Stuhl riecht faul
  • Das Baby leidet unter Appetitlosigkeit
  • Es gibt weniger als drei volle Windeln pro Woche

Die Ursache: Warum ist mein Baby verstopft?

Neben der Säuglingsmilch gibt es noch andere Ursachen für Verstopfung:

  • Dehydrierung durch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme- eine Trinkverweigerung besteht oft beim Zahnen, Soor oder Erkältungen
  • Beikoststart- zusätzliche 300 ml Flüssigkeit ab der Beikosteinführung ist wichtig
  • Zu wenig Muttermilch – wenn dieser Verdacht besteht ist eine Stillprobe in Absprache mit der Hebamme oder dem Kinderarzt sinnvoll
  • Verletzte Analschleimhaut – wenn kleine Verletzungen bestehen, hält das Baby den Stuhl zurück da die Ausscheidungen weh tun
  • Krankheit – eine Lebensmittelallergie, eine Vergiftung oder einer Darmerkrankung können ebenfalls Grund für eine Verstopfung sein. Bei diesem Verdacht den Kinderarzt konsultieren

Welche Lebensmittel wirken beim Baby abführend und dürfen gegeben werden

Wenn das Baby Säuglingsmilch bekommt, ist es nicht ratsam, die Flaschennahrung zusätzlich mit Wasser zu verdünnen. Eine Extragabe von Wasser zwischen den Flaschenmahlzeiten ist aber empfehlenswert.

Eine ballaststoffreiche Kost bringt die Verdauung wieder in Schwung. Dazu dient:

  • Gabe von viel Wasser und ungezuckertem, verdünnten Fruchtsaft
  • Apfelmus – Apfelbrei
  • pürierte Aprikosen
  • Pflaumen – besonders als Saft
  • Birnen
  • Blaubeeren
  • Erdbeeren
  • Himbeeren
  • Milchzucker

Hausmittel bei einem Baby mit Verstopfung

Ist die Verstopfung akut, gibt es Möglichkeiten zur Hilfe zu Hause, die die Verstopfung lösen. Bereits eine sanfte Bauchmassage mit Leinöl oder Olivenöl kann die Darmtätigkeit wieder in Gang setzen. Oft hört man von Eltern die den After mit Fieberthermometer stimulieren. Aufgrund der Verletzungsgefahr wird davon abgeraten. Eine ausreichende Flüssigkeitsgabe ist wichtig, wobei Fencheltee der Verdauung besonders zuträglich ist.

Sollte man dem Baby Medikamente oder Abführmittel geben?

Eine starke Verstopfung die chronisch ist und sich allen Hausmitteln widersetzt, sollte auf jeden Fall mit dem Kinderarzt besprochen werden. Die Gabe von Medikamenten, auch rezeptfreien, und die Anwendung von Homöopathie ist in Eigenregie nicht ungefährlich. Die Gabe von Zäpfchen auf Glycerin- oder Kümmelbasis sowie das Verabreichen stärkerer Abführmitteln sollte immer mit dem Kinderarzt besprochen werden.

Wie kann man einer Verstopfung beim Baby vorbeugen?

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Gabe von ballaststoffreicher Kost , viel Obst und Gemüse, etwa Süßkartoffel, Kürbis etc. in den Baby Brei helfen, einer Verstopfung vorzubeugen.

Verdauungsprobleme des Babys sind eine sensible und belastende Angelegenheit – bleibt der Stuhl für längere Zeit aus und fühlt sich das Baby unwohl und hat Schmerzen, ist das für die Eltern natürlich sehr besorgniserregend. Mit ein paar einfachen Tipps, wie das Achten auf eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr, kann man verhindern, dass sich das Kleine mit einer Verstopfung quälen muss. Schliesslich hat man bisher von einer Verstopfung durch Karottenbrei noch nie etwas gehört.

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