Das erste Lebensjahr eines Kindes ist in vielerlei Hinsicht ein sehr wichtiges Jahr. So sollte auch auf die Ernährung eines Babys besonderer Wert gelegt werden. Zwischen dem 5. und dem 7. Lebensmonat sollte das Baby zum ersten Mal Beikost erhalten. Doch zum Babybrei, sei es Fleisch-Brei, Gemüse-Brei oder Obst-Brei, sollte etwas Öl hinzugegeben werden. Empfohlen wird hier von den meisten Experten raffiniertes Pflanzenöl. An der Spitze steht das Rapsöl. Dann erst kommen Leinöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl oder Weizenkeimöl. Zurückgegriffen werden kann auch auf spezielles Beikostöl. Warum Öl so wichtig ist, worauf man bei der Wahl des Öles und der Zubereitung achten sollte, wird hier aufgezeigt.
Welches Öl in den Babybrei
Rapsöl steht aus folgenden Gründen an der Spitze der zu empfehlenden Öle: Rapsöl bietet die beste Zusammensetzung an Fettsäuren. Es enthält mehrere ungesättigte Fettsäuren und weist ein gutes Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren auf. Omega-3- und Omega-6 Fettsäuren sind für eine gute Gesundheit von großer Bedeutung. Omega-3-Fettsäuren ist für die optimale Entwicklung von Hirn, Augen und Nervensystem bei Kindern wichtig. Omega-6-Fettsäuren sind für die optimale Hirnentwicklung von Bedeutung. Omega-3-Fettsäuren sind gerade für Kleinkinder wichtig, da sich deren Organe in den ersten Lebensmonaten schneller entwickeln als in den ersten Lebensjahren. Zu erwähnen wäre auch, dass Rapsöl die Alpha-Linolensäure enthält, die der Körper selbst nicht bilden kann, sondern über die Nahrung aufnehmen muss. Diese ist Ausgangsstoff für die wichtige Fettsäure Docosahexaensäure (DHA), die der Körper zum Aufbau des Gehirns und der Netzhaut benötigt. Die im Rapsöl enthaltenen Fettsäuren sorgen beim Baby für eine besonders gute Entwicklung von Gehirn, Netzhaut und Immunsystem, für den Aufbau von Zellmembran und Zellstoffwechsel. Fettsäuren sind Ausgangsmaterial für Gewebshormone und für Wachstum und Regeneration der Zellen. Viele Stoffe vom Rapsöl sind außerdem nur in fettem Fisch enthalten wie im Lachs.
Beikostöl ist nicht unbedingt ratsam, da es genauso reich an ungesättigten Fettsäuren ist wie Rapsöl. Es ist meist nur unnötig teuer und manchmal auch gar nicht so hochwertig, da noch andere Ölsorten untergemischt werden. Laut Ökotest 2017 fand man sogar krebserregende Stoffe im Beikostöl sowie Spuren von Mineralöl. Die Beigabe des Beikostöls ist somit sehr umstritten.
Warum kommt Öl in den Babybrei?
Öl sollte dem Brei beigemischt werden, weil durch das Öl die Beikost Fett erhält, welches dafür sorgt, dass die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K im Brei besser aufgenommen werden können. Diese braucht das Baby für das Wachstum. Denn Babys befinden sich in einer starken Wachstumsphase. Der Fettanteil in der Fertignahrung ist meist nicht mit der erforderlichen Menge übereinstimmend. Daher sollte diese auf jeden Fall mit Öl ergänzt werden. Besonders empfehlenswert ist raffiniertes Pflanzenöl, da es einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren enthält. Öl unterstützt außerdem die Verdauung und erhöht den Kaloriengehalt, was wichtig ist, da das Baby einen hohen Kalorienbedarf hat. Es sorgt dafür, dass das Baby satt wird und bis zur nächsten Mahlzeit keinen Hunger mehr hat. Schließlich sorgt es dafür, dass das Essen auch gut schmeckt.
Ab wann sollte man Öl zum Babybrei zugeben?
Öl sollte dann dem Babybrei hinzugegeben werden, wenn danach keine Milch mehr verabreicht wird, da darin genug Fett enthalten ist.
Wieviel Öl pro Babybrei?
Gemüse-Brei sollte 8 – 10 Gramm Fett enthalten. Im milchfreien Getreide-Obst-Brei sind 5 Gramm optimal. Durchschnittlich sollten 4-5 Gramm Öl je 100 Gramm Brei beigemischt werden, also einen Teelöffel Öl. In einer normalen Portion von 200 Gramm wären das 2 Teelöffel Öl.
Wann kommt das Öl in den Babybrei?
Das Öl soll immer erst nach dem Kochen in den Brei gegeben werden. Es sollte nicht erhitzt oder eingefroren werden. Grund hierfür ist, dass der Geschmack und die Konsistenz des Breies durch das gefrorene Öl verändert werden können.
Warum kein kaltgepresstes Öl für Babybrei
Kaltgepresste Öle sollten besser nicht verabreicht werden, da sie Schwermetalle oder Pilzgifte enthalten. Sie können zudem Peroxide enthalten, die die kindliche Leber belasten können. All diese Schadstoffe werden bei der Raffination entfernt. Wenn das kaltgepresste Öl außerdem nicht aus ökologischer Herstellung stammt, kann es Rückstände von chemischen Pflanzenschutzmitteln enthalten. Das Baby kann im ersten Jahr noch keine Allergene oder Keime verarbeiten, daher ist kaltgepresstes Öl nicht zu empfehlen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass raffiniertes Öl geruchs- und geschmacksneutral ist.
Warum Öl erst nach Auftauen in Babybrei
Das Öl sollte erst nach dem Auftauen in den Babybrei gegeben werden, da das darin enthaltene Fett nicht so gut gefriert. Die Konsistenz des Öles ist zudem besser. Generell sollte alles, was frisch beigemischt werden kann, immer dem Eingefrorenen vorgezogen werden.
Schließlich sollte man sich vom Preis nicht täuschen lassen. Teures Öl muss nicht besser sein als billigeres. Stattdessen sollte wirklich in erster Linie darauf geachtet werden, dass das Öl raffiniert ist, und das kaltgepresste, wenn, dann erst ab dem 1. Lebensjahr dem Brei hinzugeben wird. Somit wäre ernährungstechnisch schon einiges für das optimale Wachstum eines Babys im 1. Lebensjahr getan.
Quellen und Interessante Links:
https://www.babycenter.de/x25005475/muss-ich-dem-brei-meines-babys-fett-zugeben
https://www.netmoms.de/tipps/welches-oel-fuer-babybrei-praktische-tipps/
http://www.reich-schottky.de/pdf_stillen_neu/Kaltgepresste_Oele_fuer_Babys_2011.pdf