Yoga ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie Verbindung. Gemeint ist damit die Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele. Die Ideologie des Yoga ist schon viele tausend Jahre alt. Dabei gibt es verschiedene Formen, die körperorientierte nennt man Hatha-Yoga. Für Erwachsene hat sie weltweit Verbreitung gefunden. Das Ziel ist Verspannungen und Blockaden zu lösen. Yoga ist vor allen Dingen ein Wechselspiel zwischen Anspannung und Entspannung. Die Übungen wirken nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern auch auf die Psyche und das Gemüt. Sie können helfen, die Konzentration zu steigern sowie den Geist wacher und aufnahmefähiger zu machen.
Kinderyoga voll im Trend?
In den letzten Jahren hört man immer mehr von Kinderyoga. Es unterscheidet sich allerdings vom Erwachsenenyoga. Kinder mögen Yoga, weil es ihrem natürlichen Bewegungsdrang entgegenkommt. Kinder fangen ca. ab dem dritten Lebensjahr damit an. Viele Lehrer und Erzieherinnen haben sich mittlerweile ausbilden lassen, um Yoga zu unterrichten. Weiterhin wird Kinderyoga in den meisten Yogaschulen angeboten.
Im Yoga gibt es bestimmte Figuren oder besser gesagt, ruhende Körperstellungen, die sogenannten Asanas. Für Kinder gibt es noch weitere als bei den Erwachsenen. Die Asanas haben so klingende Namen wie „Sonnengruß“, „Katze“, „Hund“, „Drache“ und so weiter. Eine wichtige Komponente des Yoga ist das Pranayama, eine bestimmte Atemtechnik, die unmittelbar für Entspannung sorgt. Auch Mantra-Singen und Tiefenentspannung gehören zum Yoga.
Für Kinder soll Yoga auf spielerische Art vermittelt werden. Oft beginnt eine Yogastunde mit einem Bewegungsspiel, dadurch erfahren die Kinder eine Auflockerung. Beim Yoga spielt das Ein- und Ausatmen eine wichtige Rolle. Auch das richtige Atmen wird den Kindern kindgerecht vermittelt, zum Beispiel das beim Einatmen ganz viel Luft getankt wird und beim Ausatmen pfeift der Wind über eine Landschaft. Schon durch das kräftige Ausatmen können psychische Blockaden gelöst werden. Mit den Asanas die auch „Baum“, „Berg“ oder „Löwe“ heißen, wird an die Nachahmungsliebe der Kinder appelliert. Durch die Begriffe haben sie eine Vorstellung und können die Körperstellung dann leichter nachempfinden. Durch die Asanas werden Motorik und die eigene Körperwahrnehmung geschult, außerdem werden Konzentration und Lernverhalten gefördert. Das Miteinander der Kinder fördert weiterhin das Sozialverhalten.
Oft ist die Yogastunde auch eingebettet in Geschichten, Versen, Lieder und Tänze. Kinderyoga wird abwechslungsreicher gestaltet als das bei Erwachsenen der Fall ist. Erwachsene bringen ihre Yogastunde meist ruhig auf der Matte zu und folgen den Anweisungen des Yogalehrers.
Yoga ist kein Sport
Beim Sport, geht es meistens darum, dem Körper etwas abzuverlangen und oft auch zu gewinnen. Sport ist immer mit Übung, Ausdauer und Anstrengung verbunden. Yoga ist da eher das Gegenteil, zwar muss man auch üben und braucht Ausdauer, aber es geht eher darum das Nachgeben des Körpers zu erspüren. Gerade für Kinder ist es ein Aha-Effekt, wenn eine Körperstellung nach langem üben plötzlich gelingt. Das stärkt das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in den eigenen Körper. Auch die Sinneswahrnehmungen verbessern sich deutlich und die Konzentration wird gestärkt. Weiterhin bauen sich Ängste und Aggressionen ab. Zahlreiche Studien belegen, dass Yoga eine positive Wirkung auf die Entwicklung des Kindes hat.
Yoga für Kinder – Wie geht das?
Die Yogaübungen können eine unterschiedliche Wirkung haben, manche Yogastellungen sind beruhigend, andere aktivierend und dann gibt es noch harmonisierende. Deshalb kann es für manche Kinder sinnvoll sein, Einzelstunden zu nehmen, damit der
Yogaunterricht ganz individuell gestaltet werden kann.
Im klassischen Hatha-Yoga für Erwachsene fängt die Stunde mit einer Entspannungsübung an, dann folgt eine Atemübung und dann eine Aufwärmübung wie etwa der „Sonnengruß“. Gefolgt von den Asanas, weiterhin eine Tiefenentspannung und dann eine Meditation. All diese Übungen können auch für Kinder angewendet werden, wenn sie kindgerecht gestaltet werden. Entspannungs- und Atemübung werden kürzer gehalten. Die Aufwärmübungen sind wichtig, es folgt nicht nach jeder Körperstellung eine Entspannung, sondern vielmehr nach einer Asanas-Gruppe. Die Tiefenentspannung wird durch eine Phantasiereise ersetzt und auch eine Meditation ist für kleine Kinder noch nicht geeignet und sollte durch eine Konzentrationsübung ausgetauscht werden.
Auch der gesamte Unterricht muss für Kinder anders gestaltet werden als für Erwachsene. So muss der oder die Yogalehrer(in) ganz präsent sein und auf die Kinder eingehen. Eine Yogastunde für Kinder lässt sich nie wirklich planen, da Kinder individuell und impulsiv reagieren. Die Kunst des Unterrichtenden ist, Yoga so zu vermitteln, dass es den Kindern Spaß macht. Kinder sind von Natur aus neugierig und deshalb auch für alles Neue zu begeistern. Yoga hat vor allen Dingen auch eine spirituelle Komponente und somit kommt man mit Kindern näher an die eigentlichen Wurzeln des Yoga. Kinder sind noch näher am Sein und unbefangen, deshalb können sie die Wirkung von Yoga besser erspüren. In diesem ausführlichen Kinderyoga Ratgeber findet ihr noch mehr Infos.
Wirkung auf den Körper
Yoga wirkt auf den gesamten Organismus, beispielsweise auf die Organe, den Stoffwechsel, das Nervensystem oder den Kreislauf. Es hilft das Gewicht zu reduzieren oder bei dünnen Kindern regt Yoga den Appetit an. Diese Eigenschaften sind seiner harmonisierenden Wirkung zuzuschreiben. Yoga wirkt sich auch günstig auf die Muskeln und den Rücken aus. Dabei sollten Kinder aber nicht überanstrengt werden. Dehnübungen müssen behutsamer als im Erwachsenenyoga ausgeführt werden. Sicherlich dürfen sich die Kinder auch anstrengen, aber ganz ohne Wettbewerb. Außerdem haben Dreijährige sicherlich andere Bedürfnisse als Neunjährige oder Jugendliche, dem muss Rechenschaft getragen werden. Yoga verbessert Kraft und Ausdauer, es verhilft zu mehr Flexibilität. Da sich der Körper der Kinder noch in der Entwicklung befindet, sollte man auf übertriebene Kraftanstrengung verzichten, weiterhin soll nicht übermäßig gedehnt werden. Yoga verbessert die Koordination und die Flexibilität sowie die Motorik. Yoga ist vor allen Dingen auch Bewegung, wenn auch langsam, trotzdem hilft es beim Stressabbau und gegen Aggressionen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Yogaübungen gut für den Körper, die Psyche und die geistige Leistungsfähigkeit ist.
Immer mehr Menschen lassen sich schulen, um Yoga zu unterrichten, Auch die meisten Yogaschulen bieten Kinderyoga an. Yogaschulen bieten den Vorteil, dass sie individueller, aber auch länger mit den Kindern arbeiten können.
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Fazit
Yoga ist sicherlich nicht für jedes Kind geeignet, aber man kann ja Probestunden nehmen, ob es dem Kind liegt. Wenn vielleicht im Kindergarten oder in der Schule erste Erfahrungen gesammelt wurden, kann man sich eher für einen Yoga-Kurs entscheiden. In jedem Fall wird das Kind von Yoga profitieren.